So konnte im Jahr 2022 das seit mehreren Jahren laufende Projekt „Psychische Belastungen am Arbeitsplatz“ erfolgreich beendet werden. Durch anonyme Befragungen unter Mitarbeitenden und anschließenden vertiefenden Gruppengesprächen wurden dabei Risiken erkannt und als tätigkeitsbezogene Gefährdungsbeurteilungen festgehalten. Maßnahmen zur Abhilfe waren z. B. Deeskalationstrainings für Mitarbeitende, die häufig Konfliktsituationen ausgesetzt sind.
Mit diesen Themen waren die Verantwortlichen darüber hinaus in den Jahren 2022/23 besonders konfrontiert:
- COVID-19-Pandemie
Im Jahr 2022 waren die Auswirkungen der Pandemie immer noch intensiv zu spüren. Schnelle Virus-Mutationen mit unbekannten Eigenschaften und gesetzliche Veränderungen beschäftigten den in den Vorjahren etablierten Krisenstab. So blieb der Schutz vor einer Infektion ein zentrales Thema in allen Bereichen der FES-Gruppe. - Klimawandel und Energiewende
Der Klimawandel hat bereits spürbare Auswirkungen auf die Arbeitsbedingungen. Hitze und extreme Wetterlagen betreffen vor allem die im Freien arbeitenden Beschäftigten. Schutzmaßnahmen z. B. durch Verlagerung der Arbeitszeiten in die frühen Morgenstunden und angemessene persönliche Schutzausrüstung sind hier wichtig. Auch die Energiewende bringt Veränderungen und neue Gefährdungen mit sich. Als Beispiel seien hier Elektro- und Wasserstofffahrzeuge genannt, die spezielle Kenntnisse in der Werkstatt erfordern. Während der Energiekrise im Winter 2022/23 wurden die Mitarbeitenden mit Fleecejacken ausgestattet. - Sprachbarrieren und Fachkräftemangel
Bei neuen Mitarbeitenden achtet FES darauf, dass alle die Arbeit sicher ausführen können. Denn durch Sprachbarrieren werden wichtige Unterweisungen oder Arbeitsschutzdokumente möglicherweise nicht verstanden oder falsch interpretiert. Das Unternehmen antwortet mit flexiblen zielgruppenspezifischen Konzepten auf diese Herausforderung. - Digitalisierung
In einer zunehmend digitalen Arbeitswelt (z. B. mobiles Arbeiten, Apps) ist es nicht nur wichtig, die entsprechenden Kenntnisse zu fördern. Auch die damit verbundenen psychischen Herausforderungen muss ein Unternehmen im Auge behalten. FES nutzt die Digitalisierung wiederum auch aktiv, um Risiken und Gefährdungen zu bewältigen. So finden regelmäßig Online-Schulungen und -Tests zu Themen der Arbeitssicherheit statt. - Arbeitsunfälle
Trotz aller Bemühungen ist die Anzahl der Arbeitsunfälle im Jahr 2022 gestiegen. Gemeinsam mit den Führungskräften wurden Maßnahmen ergriffen, um das Bewusstsein für Arbeitssicherheit und sicherheitsrelevantes Verhalten zu stärken. 2023 gingen die Zahlen dementsprechend zurück.
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Folgende große Themen spielen auch bei besonderen Projekten und Konzepten eine Rolle, die 2022/23 im Fokus standen.
Richtiges Verhalten in Konfliktsituationen
Auch im Jahr 2022 wurden wieder sogenannte „Deeskalationstrainings“ durch die Stabsstelle Arbeitssicherheit organisiert. An drei Tagen und für insgesamt sechs Gruppen wurden halbtägige Schulungstermine angeboten. Dabei wurde der Fokus auf zwei unterschiedliche Zielgruppen gerichtet: Mitarbeitende, die im Bahnhofsviertel tätig sind, und solche, die an den Wertstoffhöfen arbeiten. Zu allen abgehaltenen Terminen gab es im Nachgang einen Austausch mit den verantwortlichen Führungskräften, dem Deeskalationscoach selbst sowie der Stabsstelle Arbeitssicherheit, um möglichen Handlungsspielraum und Maßnahmenansätze zu besprechen.
Lithium-Akkus: Brandgefahr reduziert
Kürzere Lebenszyklen und eine steigende Zahl an kleinen und mittleren Akkus, verbaut in den unterschiedlichsten Geräten (Geburtstagskarten, Kleidungsstücke, E-Zigaretten, E-Scooter, E-Fahrräder, Laptops, Smartphones, Kameras etc.) können in Fahrzeugen oder Anlagen der FES für große Probleme sorgen. Denn wenn sie statt beim Elektroschrott in Abfalltonnen landen, können sie sich durch Beschädigung entzünden und den umliegenden Abfall in Brand setzen. Hier wurden die Stabsstelle Arbeitssicherheit und Brandschutz sowie der Brandschutzbeauftrage 2022 nicht nur beim Ausarbeiten neuer Konzepte zur Früherkennung eingebunden, sondern auch in der Kommunikation und Aufklärungsarbeit. Zertifizierte Spezialbehälter geben Bürgerinnen und Bürgern sowie gewerblichen Kunden die Möglichkeit, ihre Akkus sicher zu entsorgen.
Neue Entsorgungswege
Wertstoffinseln sind ein weiterer Baustein, um Bürgerinnen und Bürgern mehr Flexibilität bei der Entsorgung zu ermöglichen und wilde Ablagerungen zu verringern. Die Stabsstelle Arbeitssicherheit begleitete das Projekt seit seinem Start im Jahr 2023, sodass eine arbeitsschutzgerechte Handhabung der innenliegenden Behälter und eine gefährdungsfreie Entsorgung bzw. Transport der Wertstoffe zu den entsprechenden Recyclinganlagen von Anfang an gewährleistet war.