Unabhängig von den neuen Gesetzesvorgaben hat der Schutz von Menschenrechten und der Umwelt bei FES schon immer hohe Priorität; die Umsetzung der jetzt gesetzlich geforderten Maßnahmen ist innerhalb der Gruppe ein weiterer Schritt zur Systematisierung der damit verbundenen Prozesse.
Bereits 2023 hat die FES-Gruppe begonnen, sich auf die gesetzlichen Anforderungen vorzubereiten. Eine externe Risikoanalyse, die Lieferanten nach Warengruppen, Herkunftsländern und Umsätzen bewertet, bildet die Basis für individuelle Maßnahmenpläne. Lieferanten, die ein mittleres Risiko aufweisen und deren jährlicher Umsatz mit der FES-Gruppe über 10.000 Euro liegt, müssen einen „Verhaltenskodex für Geschäftspartnerinnen und Geschäftspartner“ unterzeichnen. Dieser stellt sicher, dass die Vorgaben des LKSG eingehalten werden. Bei höheren Umsätzen oder Risiken sind zusätzliche Prüfungen notwendig – von detaillierten Risikostrategien bis hin zu Vor-Ort-Audits in Fällen von hohem Risiko.
Fortlaufende Risikoanalysen und Dokumentation
Um die Einhaltung des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes auch langfristig sicherzustellen, wird die externe Risikoanalyse jährlich wiederholt. Seit Oktober 2023 können Lieferanten mit einem Nettobestellwert über 10.000 Euro nur dann weiterhin Geschäfte mit der FES-Gruppe tätigen, wenn ein unterschriebener Verhaltenskodex vorliegt oder eine Ausnahme vom Menschenrechtsbeauftragten genehmigt wurde. Ist eine Ausnahmegenehmigung in einem solchen Fall nicht möglich, muss die Zusammenarbeit beendet werden.
Schon mehr als 600 Lieferanten überprüft
Bereits das Jahr 2023 wurde intensiv genutzt, um rund 600 unmittelbare Lieferanten einer umfassenden Risikoprüfung zu unterziehen. Dabei wurden alle Verhaltensgrundsätze der FES-Gruppe klar adressiert und die Lieferanten aufgefordert, deren Einhaltung zu bestätigen. Die FES-Gruppe setzt sich damit aktiv für die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz in ihren Lieferketten ein und stellt sicher, dass auch zukünftige Geschäftsbeziehungen im Einklang mit diesen hohen ethischen Standards stehen.
Ein wichtiger Baustein: Nachhaltigkeit und regionale Partnerschaften
Die FES-Gruppe legt großen Wert auf die Zusammenarbeit mit Partnern, die gemeinsame Werte in Bezug auf nachhaltiges und sozialverträgliches Handeln teilen. Über die Hälfte der rund 2.100 umsatzrelevanten Lieferanten stammt aus der Rhein-Main-Region (vgl. Grafik), was nicht nur kurze Lieferwege, sondern auch eine Stärkung der regionalen Wirtschaft bedeutet. Dementsprechend machte FES im Jahr 2023 67,0% seines Umsatzes in der Beschaffung mit regionalen Lieferanten, im Vorjahr waren es 56,5%. Bei speziellen oder innovativen Produkten greift FES auch auf nationale und internationale Lieferanten zurück.
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Ein konkretes Beispiel für nachhaltige Beschaffung ist die Betriebsverpflegung, bei der FES fast ausschließlich auf regionale und bevorzugt Bio-Lebensmittel setzt. Auch in der Druckproduktion steht Nachhaltigkeit im Fokus: Die regionalen Druckereien, die die Magazine „Oskar“ und „Fessie“ drucken, produzieren diese besonders umweltfreundlich. Weiterhin arbeitet FES im Bereich der Fahrzeugflotte eng mit ihrem Hauptfahrzeuglieferanten Daimler zusammen, um innovative und umweltfreundliche Technologien zu testen und die Weiterentwicklung anzustoßen – nach dem Test eines Prototypen wurde bereits acht elektrisch betriebene Müllwagen in Auftrag gegeben.
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Compliance und Überwachung der Standards
Die kontinuierliche Verbesserung und Überprüfung der Maßnahmen hat bei der FES-Gruppe hohe Priorität. Risikoanalysen werden jährlich erneuert und die Einhaltung des Verhaltenskodex regelmäßig kontrolliert. Zur weiteren Sicherstellung der gesetzlichen Anforderungen an die Lieferkette arbeitet FES ausschließlich mit zertifizierten Unternehmen zusammen, die die geltenden Umweltstandards erfüllen. Zudem wurde 2023 unter anderem ein Hinweisgebersystem eingeführt und ein Schulungskonzept für Mitarbeitende entwickelt. Mit diesem umfassenden Ansatz stellt die FES-Gruppe sicher, dass Nachhaltigkeit und Verantwortung fest in allen Geschäftsprozessen verankert sind, und dass zukünftige Geschäftsbeziehungen im Einklang mit hohen ethischen Standards geführt werden.