Vermeiden und Einsparen - die CO2-Bilanz

Der CO2-Fußabdruck (Corporate Carbon Footprint oder auch CCF) nach GHG (Greenhouse Gas Protocol) wird für Unternehmen immer wichtiger – zur Dokumentation der eigenen Weiterentwicklung, aber auch um Einsparpotenziale zu erkennen. Auch FES erfasst seit 2020 die entsprechenden Daten. Das sogenannte GHG Protocol stellt die weltweit am meisten verbreiteten Standards für die Bilanzierung von Treibhausgasen zur Verfügung. Die darin festgelegten „Scopes“ bieten eine Unterteilung der unterschiedlichen Arten von Emissionen. Als grundlegende Methode der Emissionsberechnung werden Aktivitäts- bzw. Verbrauchsdaten des Unternehmens mit spezifischen Emissionsfaktoren multipliziert. Zur Erfassung des Fußabdrucks werden nicht nur CO2, sondern auch andere Treibhausgase wie Methan herangezogen. Sie gehen als CO2 -Äquivalente [CO2e] in die Berechnung ein.

  • In Scope 1 werden alle direkt im Unternehmen anfallenden Emissionen erfasst. Dies bedeutet bei FES die direkten Emissionen aus Verbrennungsprozessen stationärer und mobiler Anlagen sowie Emissionen flüchtiger Gase. Unter mobile Anlagen fallen z. B. Kraftfahrzeuge aus dem Fuhrpark. Nicht enthalten sind Emissionen, die aus der Verbrennung von (rezentem) biogenem Kohlenstoff entstehen, wie z.B. Holz, biologischem Abfall oder Deponiegas – diese werden separat gelistet.
  • Scope 2 erfasst alle indirekten Emissionen, die bei der Erzeugung von Endenergie anfallen, die von der berichtserstattenden Organisation verbraucht wurde. Konkret bedeutet dies die indirekten Emissionen aus gekauftem Strom, Dampf und Fernwärme.
  • Scope 3 beinhaltet alle direkten und indirekten Emissionen entlang der Wertschöpfungskette (z.B. Dienstreisen, Herstellung von Zuliefererprodukten, Abfall). Die sehr komplexe Berichterstattung zu Scope 3 ist optional und wird aktuell von FES noch nicht geleistet.

Neben den entstandenen Emissionen sind auch die eingesparten Treibhausgas-Mengen relevant. Sie können als CO2-Handabdruck erfasst werden. Hand- und Fußabdruck gemeinsam ergeben ein umfassenderes Bild der tatsächlichen Menge klimawirksamer Emissionen.

Übersicht über den CO2-Fuß- und Handabdruck der FES-Gruppe 2020 und 2021

Das MHKW hat den größten Anteil an den Treibhausgas-Emissionen. Eine differenzierte Betrachtung ist hierbei jedoch hilfreich. Denn tatsächlich ist rund die Hälfte des thermisch verwerteten Gewerbe- und Siedlungsabfalls biogenen Ursprungs, z. B. Holz, Papier, nicht getrennt entsorgter Bioabfall etc. Weitere Emissionen biogener Herkunft entstehen bei der Verstromung von Biogas im eigenen Blockheizkraftwerk der RMB Rhein-Main Biokompost GmbH sowie zu geringem Anteil durch Biodiesel, der in Fahrzeugen zum Einsatz kommt.

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Klimawirksame Emissionen im Einzelnen

Auch bei der Betrachtung des Handabdrucks, also der eingesparten CO2-Emissionen, lohnt sich ein Blick auf das MHKW. Denn mit der Entsorgung der etwa zur Hälfte organischen Abfälle werden relevante Mengen Strom und Wärme erzeugt. Treibhausgas-Emissionen, die sonst dafür anfallen würden, werden so vermieden. Darüber hinaus wird der CO2-Handabdruck durch den hohen Anteil regenerativer Energie beeinflusst, die FES an vielen weiteren Standorten erzeugt. Bereits seit Jahren setzt FES etwa auf Photovoltaik und ist heute bei der Erzeugung regenerativer Energien unter den Institutionen der Stadt Frankfurt am Main führend.

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Zusammenfassung der CO2-Bilanz

Der Überblick zeigt: Die eingesparten Emissionen (Handabdruck) liefern einen deutlichen Beitrag, um die Menge der direkten Emissionen aus Scope 1 auszugleichen. Durch den hohen Anteil biogener Quellen wird die Gesamtmenge an CO2 in der Atmosphäre auf lange Sicht nicht erhöht, weshalb sie im CO2-Fußabdruck nach GHG gesondert aufgelistet werden.

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